Regierungsrat überfährt Rosengarten-AnwohnerInnen

Der Regierungsrat will neben dem Rosengartentram auch den Rosengartentunnel bauen und auf sechs Spuren erweitern. Damit untergräbt er eine nachhaltige Verkehrs- und Quartierplanung und öffnet einer Zunahme des motorisierten Individualverkehrs in der Stadt Zürich Tür und Tor. Die Bedürfnisse der Anwohnerinnen und Anwohner fallen dabei unter den Planungstisch.
Geplanter Rosengartentunnel
Geplanter Rosengartentunnel

Für eine nachhaltige Entwicklung am Rosengarten sind eine Reduktion des Autoverkehrs, die Verlagerung auf öffentliche Verkehrsmittel und flankierende Massnahmen im Quartier absolut zentral. Keines dieser Ziele wird mit dem Vorschlag des Regierungsrates erreicht – im Gegenteil. Mit dem Ausbau von heute vier auf neu sechs Spuren wird die Kapazität für den Autoverkehr sogar noch weiter erhöht. Und die angrenzenden Wohnquartiere müssen nicht nur mit Baulärm, sondern auch erheblichen Belastungen durch Umleitungen rechnen. Beides hätte mit der alleinigen Realisierung des Rosengartentrams verhindert werden können – und das erst noch zu viel tieferen Kosten.

 

Am Rosengarten müssen nun rasch effektive Massnahmen zugunsten des Quartiers ergriffen werden. Noch einmal mehr als ein Jahrzehnt nichts zu tun ist keine Option. Die SP schlägt deshalb schon seit Jahren Sofortmassnahmen wie Lichtsignale, Fussgängerstreifen und Tempo 30 vor. Der Regierungsrat muss hier nun entweder zeitnah Alternativen aufzeigen oder die vorgeschlagenen Massnahmen nicht weiter blockieren.

 

Zuletzt ist auch die Übertragung der Kompetenzen für Planung und Ausführung von der Stadt auf den Kanton absolut inakzeptabel. Es ist die Stadtzürcher Bevölkerung, die von der Situation am Rosengarten direkt betroffen ist. Ihr steht deshalb auch die Entscheidungskompetenz zu.